Die Anfänge von 1988 bis 1990
Zusammen mit einigen Freunden begann Dr. Peter Edvi im Laufe des Jahres 1988 Flüchtlingen aus der DDR zu helfen, die über Budapest den Weg in die Freiheit suchten. Mehr als ein Jahr nur ein loser Zusammenschluß hochmotivierter freiwilliger Helfer, wurde die Gruppe wegen ihrer Erfolge bei humanitären Aktionen schnell bekannt. So erhielt sie auch erste Informationen über die haarsträubenden Zustände in rumänischen Waisenhäusern. Erstmals nach dem Zusammenbruch des totalitären Regimes in Rumänien hatten Dr. Edvi und sein Freund Dr. László Kövér Weihnachten 1989 die Möglichkeit, sich vor Ort von der traurigen Wahrheit der Berichte ihrer Siebenbürger Bekannten zu überzeugen. Jeder Versuch, zunächst auf privater Basis Hilfe zu leisten, erwies sich als völlig unzureichend; der Schritt an die Öffentlichkeit und zu organisierter Hilfe war unumgänglich. So wurde der Internationale Kinderrettungsdienst (IKR) in Hannover/ Deutschland gegründet. Die von seinen Mitgliedern im März 1990 initiierten ausführlichen Presseartikel mit erschütternden Fotos über das Elend der rumänischen Heimkinder von Chigid gingen um die Welt und lösten eine internationale Welle der Hilfsbereitschaft aus.
Auch in Budapest organisierten sich die freiwilligen Helfer. In einer historischen Stunde, am Rande der konstituierenden Sitzung des ersten frei gewählten ungarischen Parlaments am 2. Mai 1990, beschloß eine Gruppe ungarischer Politiker die Bildung einer karitativen Vereinigung, um jenseits jeglicher politischer, religiöser und nationaler Zielsetzungen Kindern zu helfen. Zu den Gründungsmitgliedern zählten bekannte Politiker, wie Dr. Viktor Orbán, Ministerpräsident von Ungarn, Dr. László Kövér, Parlamentspräsident, der Oberbürgermeister a.D. Budapests, Dr. Gábor Demszky sowie Dr. Gábor Fodor, einstiger Minister für Kultur bzw. Umwelt.
Schirmherren des Internationalen Kinderrettungsdienstes sind heute Dr. János Áder, Präsident der Republik Ungarn, Dr. Heinz Fischer, Präsident a.D. der Republik Österreich, Horst Köhler, Präsident a.D. der Bundesrepublik Deutschland und Dr. László Sólyom, Präsident a.D. der Republik Ungarn.
Ziele und Organisationsstruktur
Am 3. Juli 1990 wurde der Internationale Kinderret-tungsdienst (IKR) vom zuständigen Budapester Gericht unter der Nr. 6.Pk.63395/1. als Verein registriert. Seine Gemeinnützigkeit ist unter der Steuernummer APEH 7120286376 anerkannt. Laut Satzung ist es sein vorrangiges Ziel, unabhängig von nationaler, politischer oder religiöser Zugehörigkeit hilfsbedürftigen Kindern Unterstützung und Versorgung materieller, sozialer oder gesundheitlicher Art zu gewähren. Nach einer Satzungsänderung wird seit Mai 1995 die Organisation von einem neunköpfigen Präsidium geleitet. Neben den beiden Präsidenten, Dr. László Kövér und Dr. Peter Edvi, arbeiten fünf stellvertretende Vizepräsidenten: Attila Antalóczy, László Csáky, Dr. Sándor Csányi, Dr. Gábor Demszky, Péter Harrach und Gábor Kuncze sowie Peter Fáth als Assistent des Vorstandes.
Im August 2017 gehörten dem IKR 317 Mitglieder aus allen Schichten der Bevölkerung an, darunter Vertreter der ungarischen Regierung sowie die der früheren Regierungen, ferner bekannte ungarische Künstler und Professoren. Mitglieder kommen auch aus dem Ausland, aus Deutschland, Großbritannien, Österreich und den USA. Auch Firmenmitgliedschaften sind möglich.
Um die karitative Arbeit international besser koordinieren zu können, wurde zusätzlich eine gemeinnützige Stiftung (Steuernummer APEH 7120773904) geschaffen und gerichtlich am 16. Oktober 1991 unter der Nr. 9.Pk.66561/2. in Budapest registriert. Sie wird seitdem von Dr. Peter Edvi als Präsidenten und den Mitgliedern des Kuratoriums Erik Bánki, Dr. László Madarász, Dr. József Szájer und Károly Szadai geleitet.
Am 4. Januar 1991 hat sich der organisatorisch selbständige gemeinnützige Verein “Internationaler Kinderrettungsdienst in Rumänien - Rumänischer e.V.” gegründet (vom Zivilgericht in Timioara/Temeschwar unter Aktenzeichen 35/PJ/1995 zugelassen und registriert sowie die Gemeinnützigkeit unter Nr. SC096003564 bescheinigt). Bei Hilfsmaßnamen arbeitet diese Initiative eng mit der ungarischen Schwesterorganisation zusammen.
Der sechs Jahre als nicht eingetragener Verein geführte Deutsche Internationale Kinderrettungsdienst in Hannover wurde im Herbst 1996 mit dem Ziel seiner Registrierung neu gegründet und am 23. Dezember 1996 unter der Nummer 7155 im Vereinsregister bei dem Amtsgericht Hannover eingetragen. Am 6. März 1997 erhielt er vom Finanzamt Hannover-Nord unter der Steuernummer 2520640361 die Gemeinnützigkeit bescheinigt.
Finanzierung
Die Arbeit des IKR finanziert sich zu einem kleinen Teil aus Mitgliedsbeiträgen, im Wesentlichen aber durch ehrenamtliche Tätigkeit und Spenden. Für einzelne Projekte konnten Firmen als Sponsoren geworben werden.
Wichtige Einnahmequellen sind regelmäßige Benefizveranstaltungen: ein Konzert im Mai jedes Jahres, das bis 2016 immer vom weltberühmten Pianisten Zoltán Kocsis gegeben wurde – seit seinem Tod sind diese nun Gedenkkonzerte. In der Weihnachtszeit findet in der Staatsoper und im Lustspieltheater eine Veranstaltung zu Gunsten des IKR statt.
Auch aus Deutschland und Österreich bekommt der IKR spenden. Ein grosser Förderer der Organisation war seit Mitte der der 90er Jahre der Deutsche Fussballbund (DFB) dessen Ehrenpräsident, Herr Egidius Braun und der ehemalige Präsident, Herr Dr. Theo Zwanziger sich auch persönlich für den IKR einsetzten. Die Verbindung zwischen DFB und IKR entstand durch die Freundschaft der Fussballspieler an der Weltmeisterschaft in Bern, 1954.
In finanzieller Kooperation mit der Stadt Budapest bestreitet der IKR jährlich die Veranstaltungen zum Internationalen Kindertag mit mehreren hunderttausend Teilnehmern. Ferner richtet er jährlich eine Weihnachtsfeier für Kinder minderbemittelter Familien aus mit speziellen Geschenkaktionen.
Obwohl der IKR landesweit tätig ist, darunter auch mit Außenstellen in Pécs (Fünfkirchen), Jászfényszaru und Pápa, beschränkt er die Anzahl der Angestellten auf das Minimum. Das Präsidium arbeitet ehrenamtlich.Die Jahresabrechnungen sind für alle zugänglich und werden veröffentlicht.
Projekte
Mittlerweile hat sich der Internationale Kinderrettungsdienst als eine der wichtigsten nicht-staatlichen Wohlfahrtsorganisationen in Ungarn etabliert. Die Arbeit des IKR ist ausgesprochen vielseitig:
1. Medizinisches Hilfsprogramm
Der Kinderrettungsdienst führt Untersuchungen, Heilbehandlungen und komplexe Fördertherapien von Kindern durch, oder übernimmt deren Kosten beziehungsweise die Kosten der notwendigen Operationen, kauft Medikamente und medizinische Hilfsmittel für die Bedürftigen. Damit ist dies unser größtes und teuerstes Hilfsprogramm.
Seit 1995 betreibt IKR einen von der OTP Bank gesponserten Zahnarztbus, der zu zahnärztlichen Untersuchungen und Präventivbehandlungen von Kindern und Jugendlichen eingesetzt wird. Der Bus sucht an erster Stelle solche Gebiete auf, wo es wegen Mängeln der medizinischen Infrastruktur, der hygienischen Gewohnheiten oder wegen anderer Faktoren nur eine mangelhafte zahnärztliche Versorgung gibt. Die freiwilligen Zahnärzte der mobilen Dentalpraxis geben auch Aufklärung über Mundpflege.
Im September 2002 eröffnete IKR seine Kinderpraxis, wo außer pädiatrischer und kinderneurologischer Versorgung in fachlicher Teamarbeit Therapien für verschiedene Probleme des Nervensystems und des Bewegungsapparates angeboten werden. Heilpädagogen, Heilgymnasten, Logopäden verrichten Förderarbeit mit den Kindern. Ein geeigneter Gymnastikraum ist auch mit Geräten für sensomotorische Therapie ausgestattet. Im Bedarfsfall wird die Therapie und Förderung der Kinder auch mit therapeutischem Reiten ergänzt in dem seit 2001 bestehenden Zentrum für Therapeutisches Reiten in Fót.
Seit 2012 besitzt IKR auch einen von der Speditionsfirma Waberer’s International AG geschenkt bekommenen Lkw, der eine gynäkologische Praxis beherbergt. Unsere freiwilligen Fachärzte führen Untersuchungen, Behandlungen durch und geben Aufklärung in Ungarn und im Ausland.
Zu den Mitgliedern des IKR zählen etwa 50 freiwillige Ärzte. Von ihnen reist eine 25- bis 30köpfige Gruppe zweimal im Jahr nach Rumänien, um in den Bezirkskrankenhäusern, Kinderheimen und Schulen die Not leidenden Kinder zu untersuchen und zu behandeln. Diese Einrichtungen unterstützen wir auch mit Medikamenten, Hilfsmitteln und fachlicher Fortbildung. An den Arztbesuchen nimmt auch der Zahnarztbus teil.
Die Ärzte unseres Ärzteteams empfangen in ihren Kliniken und Praxen das ganze Jahr hinüber benachteiligte Kinder, die sie behandeln, im Notfall operieren, mit den nötigen Medikamenten, Hilfsmitteln, Hörgeräten, Brillen usw. versorgen. Die anfallenden Kosten übernimmt IKR.
IKR ist zunehmend aktiv in Transkarpatien (im äuβersten Westen der Ukraine), führt ebenfalls Untersuchungen und Behandlungen durch, und im Notfall holt kranke Kinder nach Ungarn zur Behandlung.
2. Ernährungsprogramm für Kinder
Obwohl das Programm zur Unterstützung der Kinderernährung von der Regierung schon in Gang gestezt wurde, gibt es in Ungarn heute noch Kinder, die nur durch Spenden regelmäβig warme Mahlzeit bekommen, besonders während der Schulferien. Manche Siedlungen, können das Problem aus eigener Kraft lösen, aber nicht alle. Und selbst das fleißigste und klügste Kind kann nicht gut lernen, wenn es hungrig ist. Die Anträge erreichen den IKR durch Schulen, Kindergärten und Eltern. Nach Prüfung der Bedürftigkeit gewährt IKR die Unterstützung. Die Mahlzeiten der bedürftigen Kinder bezahlt unsere Organisation direkt an die betreffenden Institutionen. Trotz all unserer Anstrengungen können wir leider nur einen kleinen Teil der Bitten erfüllen.
3. Pflegeelternprogramm
Durch Änderung des Kinderschutzgesetzes ist es für IKR möglich geworden, ein Pflegeelternprogramm ins Leben zu rufen. Das bedeutet, dass Kinder aus Heimen in Pflegefamilien untergebracht werden, wo sie unter familiären Verhältnissen aufwachsen können. Anfangs hatte das Pflegeelternprogramm des Kinderrettungsdienstes Modellwert, heute ist es in Ungarn Praxis.
4. Programm zur Vorbereitung von Gesetzen
In der Periode vor Verabschiedung des Kinderschutzgesetzes veröffentlichten wir mit Hilfe unserer Juristen eine Sammlung der mit dem Kinderschutz verbundenen internationalen Rechtsnormen und maßgebenden Dokumente. Zwischen 1992 und 1994 arbeitete der Kinderrettungsdienst mit dem Büro des Ministerpräsidenten im gemeinsam gegründeten Ausschuss für Kodifikation und Deregulierung der Kinder-, Jugend- und Familienrechte zusammen, und bereitete mit dem Ministerium für Arbeit und Soziales das Kinderschutzgesetz vor, das 1997 vom Parlament einstimmig verabschiedet wurde. Durch dieses Gesetz erhielten auch zivile Organisationen das Recht, Pflegeelternprogramme zu gründen.
Im Zusammenhang mit der Untersuchungshaft von Jugendlichen schlugen wir eine Modifikation des Strafgesetzbuches vor und arbeiteten diese zusammen mit dem Justizministerium aus. Der Änderungsantrag wurde 1995 vom Parlament beschlossen.
Auf Anregung von unserer Organisation wurde 2001 die obligatorische Benutzung von Kindersitzen im Auto in die Straβenverkehrsordnung aufgenommen. IKR beteiligte sich an der Rechtsharmonisierung des Mediengesetzes. Das vom Parlament bestätigte Klassifikations- und Bezeichnungssystem zum Schutz von Minderjährigen ist seit 2003 auch Bestandteil der ungarischen Praxis. Unsere Fachberater sitzen in zwei Arbeitsgruppen des Justizministeriums: in der für die Kinderrechte Verantwortlichen Thematischen Arbeitsgruppe, und in der anderen für eine Kinderfreundliche Justiz. 2016 haben wir an der Gesetzesänderung des NGO-Gesetzes teilgenommen und haben eine Gesetzesänderung bezüglich der Hörschäden bei Kindern vorbereitet.
5. Ferien- und Erholungsprogramm
IKR ermöglicht Ferienaufenthalte für sozial oder gesundheitlich benachteiligte Kinder. Neben Sommerlagern und Waldschulen unterstützen wir vor allem jene Freizeitprogramme, bei denen die Kinder Sport treiben oder sich nützliche, neue Kenntnisse aneignen können. Zahlreiche Ferienlager werden von unserem Zahnarztbus aufgesucht.
6. Bildungsprogramme zur Aus- und Weiterbildung
IKR unterstützt die Schulbildung und das Studium begabter und gut lernender Kinder, die sozial benachteiligt sind, in Form von Stipendien und Lehrmittelbeiträgen. Die Stipendien werden an erster Stelle von MKB Bank gespendet, aber wir suchen weitere Institute und Firmen, die bereit sind, sich diesem Programm anzuschließen.
Ferner organisiert und fördert IKR Weiterbildungsmöglichkeiten für Ärzte, Physiotherapeuten, Krankenschwester, Laboranten sowie Mitarbeiter von Kinderinstituten. Unterstützt werden wir dabei – wie bei vielen unserer Aktivitäten – von unseren uns ehrenamtlich helfenden Ärzten, von Partneruniversitäten und -krankenhäusern.
1997 wurde mit Unterstützung des Kinderrettungsdienstes die Stiftung Ungarischer Verein für Therapeutisches Reiten gegründet, die seit 2000 eine durch das Ministerium für Bildung staatlich anerkannte Fachausbildung in den Zweigen Hippotherapie sowie heilpädagogisches Reiten und Voltigieren durchführt. An der Weiterbildung nehmen Heilgymnasten, Psychologen, Heilpädagogen, Lehrer und Trainer für Parasport, beziehungsweise Ärzte teil. IKR bietet Hochschul- und Universitätsstudenten ein Berufspraktikum an, und dient selbst als Thema ihrer Diplomarbeit.
7. Hilfslieferungen
IKR gibt den in Institutionen lebenden hilfsbedürftigen Kindern regelmäßig Sach- und Geldspenden. Die meisten Hilfslieferungen betreffen die mittelosteuropäischen Regionen, Ungarn und Rumänien. Einzelne Hilfslieferungen gehen aber auch in die Ukraine, früher nach Bosnien, Kroatien und sogar nach Bangladesch.
Im Zuge der jährlichen Arztbesuche in Rumänien bringen wir den Krankenhäusern und Kinderinstitutionen Medikamente, Hilfsmittel und Instrumente, den Schulen und Kindergärten Sachspenden.
Mehrmals bemühten wir uns, schnelle und effiziente Hilfe für Kinder aus Familien zu bieten, die vom Hochwasser bzw. 2010/11 von der Rotschlamm-Katastrophe betroffen waren.
Der Kinderrettungsdienst hat bedürftigen Kindern und Institutionen mehrmals neue und gebrauchte Computer geschenkt.
8. Zusammenarbeit mit anderen Institutionen
IKR arbeitete mehrmals mit anderen Hilfsorganisationen zusammen, denen seine Kenntnis der ost- und mitteleuropäischen Verhältnisse und die dortigen Kontakte seiner Mitglieder zugute kommen, so zum Beispiel bei der Vorbereitung der Programme der UNICEF und der UNESCO für Rumänien. Er hat mehreren westeuropäischen Hilfsorganisationen entsprechende Hinweise für die Lieferung von Hilfsgütern gegeben.
IKR gewährt Unterstützung bei der Planung des Umbaus bzw. der Reorganisation von Krankenhäusern sowie Kinderheimen und sichert den logistischen Hintergrund solcher Maßnahmen. 1991 gründete der Kinderrettungsdienst sein – nunmehr seit 1996 selbstständiges – Zentrum für Frühförderung. 1991 übergab er das um- und ausgebaute Kinderzentrum in Tenke (Rumänien).
Zwischen 1994 und 2004 finanzierte der IKR den gesamten Um- und Ausbau des alten Gebäudes des Säuglingsheimes in Sinmartin (Rumänien). Im erweiterten Gebäudekomplex sind heute 6 Institute untergebracht: Ein Gemeinde- und Ganztagskindergarten, ein Computerklub, ein Frauenhaus und ein Zentrum für Frühförderung. In einem der Gebäude ist die freiwillige Feuerwehr stationiert. Insgesamt hat IKR in Ungarn und Rumänien 8 Computerklubs eingerichtet und ausgestattet.
2006 übergab der IKR die neu errichtete Rettungsstation in Felcsík (Rumänien).
IKR schloss Vereinbarungen mit der Semmelweis-Universität, dem Kinderkrankenhaus Heim Pál, dem Institut für Kardiologie Gottsegen György und dem Institut für Neurochirurgie. Diese Institutionen übernehmen die sogenannten Hotelkosten für Kinder, die durch IKR zu ihnen geschickt werden. Die Operations- und Behandlungskosten bezahlt der Kinderrettungsdienst, somit ist dies eines unserer größten und teuersten Programme.
Monatlich kommen 43 sehbehinderte Kinder aus dem Kindergarten, der Grundschule und der Spezialfachschule für Blinde in unser Zentrum für Therapeutisches Reiten in Fót, wo sie an Reittherapie teilnehmen. Das Zentrum besuchen weiterhin Kinder aus dem Kinderzentrum Károlyi István, aus anderen Einrichtungen sowie aus Familien. Unsere Experten führen etwa 500 Therapien pro Monat durch.
Das Zentrum für Therapeutisches Reiten in Fót bietet Firmen die Möglichkeit ihr Teamtraining abzuhalten, wobei die Mitarbeiter der Firmen in unserem Institut geistige und körperliche Arbeit verrichten.
Universitäts- und Hochschulstudenten absolvieren bei uns ihr Fachpraktikum und wählen oft den Kinderrettungsdienst als Thema ihrer Diplomarbeit
9. Veranstaltungen
Der IKR organisiert Benefizveranstaltungen um Spenden zu sammeln, aber es werden auch Veranstaltungen für benachteiligte Kinder abgehalten. Zahlreiche hervorragende Künstler, Musiker unterstützen IKR mit ihren Vorträgen oder Konzerten. Der Klaviervirtuose Zoltán Kocsis gab bis seinem Tod in 2016 jedes Jahr ein Benefizkonzert zugunsten des Kinderrettungsdienstes. Seitdem ist es leider ein Gedenkkonzert immer am 30 Mai. Unterstützt haben den Kinderrettungsdienst auch Andrea Rost, die Kammersymphoniker Weiner-Szász, das Kammerorchester Solti und die Ungarischen Philharmoniker. Jedes Jahr vor Weihnachten veranstalten wir einen Benefiz-Theaterabend, dessen Einnahme unsere Hilfsprogramme finanziert.
Das zweitägige, kostenlose Fest am Kindertag organisiert IKR zusammen mit der Stadt Budapest, lockt jedes Jahr, Ende Mai fast eine halbe Million Besucher ins Stadtwäldchen. Diese riesengroße Veranstaltung ist eintrittsfrei. Die Konzerte, Sportprogramme, Ausstellungen und allerlei Spiele bescheren für Kinder und Familien aus sozial schwachen Verhältnissen ein sorgloses Wochenende.
Vor Weihnachten organisiert der IKR mehrere karitative Veranstaltungen, so die Nussknacker-Aufführung im Opernhaus für bedürftige Kinder, einen Weihnachtsempfang für die in den Pflegefamilien lebenden Kinder und die Vereinsmitglieder. "Weihnachten für Alle" ist eine weitere Veranstaltung, die gemeinsam mit der Stadt Budapest organisiert wird und wobei jedes Jahr 300 benachteiligte Kinder bewirtet und beschenkt werden.
Der vom IKR gegründete Ungarische Verein für Therapeutisches Reiten veranstaltet mit seinem Unterstützung seit 2005 jährlich ein Dressur- und Behinderten-Reitturnier im Zentrum für Therapeutisches Reiten in Fót. Ziel des Turniers ist das gemeinsame Reiten gesunder Sportler mit behinderten Kindern. Diese Veranstaltung hilft Behinderten sich in die Gesellschaft zu integrieren.
10. Informations- und Beratungsprogramm
IKR berät Kinder und Kinderinstitute in den Bereichen Recht und Gesundheit sowie in anderen Kinder betreffenden Fragen.
In den Jahren 1998, 2000, 2005 und 2007 veranstaltete IKR zusammen mit der Landeskörperschaft für Rundfunk und Fernsehen internationale Medienkongresse zum Thema „Einfluss der Medien auf Kinder und Jugendliche". Den Konferenzen geht immer eine Meinungsumfrage und Forschung über die Wirkung der Medien voran, deren Ergebnisse an den Konferenzen vorgetragen und analysiert werden. Die Forschungsergebnisse haben auch dazu beigetragen, dass das Mediengesetz geändert wurde.
Unter dem Titel „KOBAK”("BIRNE") gibt IKR Aufklärungs- und Informationsliteratur zu Kinder betreffenden Themen heraus. Bisher erschienen zehn Bände, die meisten beinhalten die Vorträge der bisherigen Medienkonferenzen. Diese Publikationen sind nicht im Handel: sie werden den betroffenen Kindern, Jugendlichen, Institutionen, Organisationen, Experten und Bibliotheken automatisch zugestellt, bzw. sind über das Büro IKR frei erhältlich.
Seit 2009 wirkt der IKR als Koordinator und Awareness Centre des von der EU gestarteten Aktionsplans „Safer Internet Programme (SÍP)”. Ziele und Schwerpunkte des Projekts sind die Bekämpfung von illegalen, unerwünschten oder schädlichen Inhalten sowie die Förderung eines sicheren Umfelds und die Sensibilisierung der Verbraucher. Das bezieht sich auch auf die Aufklärung der Kinder, der Eltern, Pädagogen und Entscheidungsträger und die Verbreitung des Programs durch Kampagnen, Konferenzen und vor allem durch Bildung an den Schulen.
Fachexperten von IKR nehmen an der Arbeit der Talkrunde zum Kinderschutz im Internet teil und beteiligen sich an der Arbeit Nationaler Forum zur Cyber-Sicherheit.
IKR veranstaltet Medienkonferenzen mit der Sapientia Universität Transsilvanien gemeinsam und sie geben eine Bücherreihe heraus.
11. Film-, Fernseh- und Fotodokumentation
IKR hält es für wichtig, das Schicksal von sozial schwachen Kindern zu dokumentieren und an die Öffentlichkeit zu bringen. Er veranstaltete Fotodokumentationsausstellungen, drehte Dokumentarfilme.
Zwischen 1996 und 2004 produzierte IKR zehnmal die TV-Dokumentarserie mit dem Titel „Für Ein-Ander". Die aus je zwölf Teilen bestehende Serie stellte Institutionen aus Ungarn und aus Nachbarländern mit ihren hilfsbedürftigen Bewohnern vor, die ohne Unterstützung ihrer Aufgabe nicht gerecht werden können.
12. Zeitgenössische Kunstsammlung
Die Zeitgenössische Kunstsammlung von IKR besteht aus Kunstwerken, die Schenkungen anerkannter ungarischer Künstler sind, und wird durch weitere Spenden ständig größer. Die Werke geben einen authentischen Querschnitt des Kunstschaffens der Gegenwart
Falls auch Sie die Arbeit des Kinderrettungsdienstes unterstützen wollen, sei es durch den Besuch einer der Veranstaltungen oder als Mitglied (Jahresbeitrag für Privatpersonen: mindestens 1200 HUF), wenden Sie sich bitte an die folgende Adresse:
Internationaler Kinderrettungsdienst - Ungarischer e.V. -
H-1066 Budapest
Teréz körút 24.
Tel.: + 36-1-475-7000
Fax: +36-1-302-4136
E-Mail Adresse: ngysz@gyermekmento.hu
Bankverbindung: IBAN HU87 1179 4008 2002 2002 0000 0000
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